Hanns-Lilje-Forum 2020

Protestantische Beiträge zu Fragen der Zeit

Die Veranstaltungen des Hanns-Lilje-Forums von April bis Juli 2020 fallen aufgrund der dynamischen Ausbreitung des Corona-Virus’ und der drohenden Übertragungsgefahr aus. Wir beabsichtigen, sie 2021 nachzuholen.

Welche Heilung ist zu erwarten? Lebensqualität und Spiritualität im Plural

Kreuzkirche Hannover 

Jeder Behandlung liegt ein Therapieziel zu Grunde, auf das die medizinischen Maßnahmen abgestimmt sein müssen. Doch wenn der Wunsch, wieder vollständig gesund zu werden, nicht mehr realistisch erfüllbar ist, müssen die Vorstellungen von Leben und Lebensqualität oft neu beschrieben werden. Wie kann zwischen palliativen und kurativen Zielen über Heil und Heilung gesprochen werden? Wie legt man Grenzen der Medizin für sich fest? Welche Chance bietet spirituelle Begleitung?

Vortrag
Prof. Dr. Traugott Roser, Münster

Anschließende Podiumsdiskussion mit
Prof. Dr. Hartmut Remmers, Heidelberg,
Prof. Dr. med. Corinna Trebst, Hannover,
und dem Vortragenden

 

Wo bleiben die Angehörigen? Demenz und pflegende Angehörige

Neustädter Hof- und Stadtkirche

Familien, in denen ein Angehöriger mit Demenz lebt und gepflegt wird, sind durch zeitliche und persönliche Belastungen oft stark herausgefordert. Die Beziehung zur betroffenen Person wandelt sich. Häufig verändert sich das eigene soziale Umfeld bis hin zur Isolation. Wie können hier Menschen mit Demenz in ihrer Welt ernst genommen und bestmöglich versorgt werden? Müssen sich dafür die Lebensentwürfe pflegender Angehöriger grundlegend verändern? Wie können die Pflegenden entlastet und auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen unterstützt werden?

Vortrag

Prof. Dr. med. Klaus Hager, Chefarzt des Zentrums für Medizin im Alter, Diakovere Henriettenstift, Hannover

Anschließende Podiumsdiskussion mit
Dr. Milena von Kutzleben, Gesundheitswissenschaftlerin, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg,
Theresia Urbons, Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Hannover,
und dem Vortragenden

Solidarität oder Selbstsorge? Gesundwerden im gesellschaftlichen Wandel

Neustädter Hof- und Stadtkirche, Hannover

Die zunehmende Stärkung der Patientenautonomie hat dazu geführt, dass nicht nur am Lebensende die Wünsche von Patientinnen und Patienten im Mittelpunkt der Behandlungsentscheidungen stehen. Die Verantwortung für eine gute Versorgung wird damit zum Teil der Selbstsorge. Dies erleben die einen als Zugewinn an Selbstbestimmung, die anderen als Zumutung. Kann zwischen Solidarität und Selbstsorge eine gute Balance gefunden werden? Ist dies zu regulieren? Brauchen wir neue Rahmenbedingungen für eine solidarische Versorgung und zugleich für eine Förderung der eigenen – auch digitalen – Gesundheitskompetenz?

Vortrag
Sozialministerin Dr. Carola Reimann

Anschließende Podiumsdiskussion mit
Dr. Julia Inthorn, Direktorin des Zentrums für Gesundheitsethik,
Hannover,
Dr. med. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Ärztekammer Niedersachsen,
und der Vortragenden

Vorsorgen - aber wie? Ganzheitliche Vorsorgeplanung und Patientenverfügung

Hanns-Lilje-Haus, Hannover

Wie sollen meine Wünsche in schwierigen Situationen Teil der Entscheidung von Angehörigen und Ärzten werden? Bis zu welcher Grenze möchte ich wie medizinisch versorgt werden? Was ist zu bedenken im Blick auf eine Vorsorgevollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung?
Es ist nicht leicht, sich mit der eigenen Gebrechlichkeit und Sterblichkeit auseinanderzusetzen. Doch es zeigt sich immer wieder, wie hilfreich es ist, wenn die Betroffenen diese Fragen schon frühzeitig reflektiert und verbindlich beantwortet haben.

 

 

Seit 1992 veranstaltet die Hanns-Lilje-Stiftung jährlich mit der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers eine Vortragsreihe zu einem Jahresthema, in der ausgewiesene Fachleute zu Fragen grundsätzlicher Bedeutung referieren.